Mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen ist ein wertvoller aktiver Beitrag für ein gesundes, mobiles Leben. Leider gibt es aber auch eine negative Begleiterscheinung, nämlich die Verkehrsunfälle, die sich dabei ergeben können. Im Rahmen einer Studie wurde die Anzahl von Rad- und Fußgänger-Unfällen und deren Entwicklung über mehrere Jahre näher untersucht.
Für einen internationalen Vergleich wurden entsprechende Zahlen und Raten in den Ländern USA, Kanada, Australien, Japan, UK, Niederlande, Schweden, Dänemark, Frankreich, Spanien und Deutschland ermittelt und analysiert. Entnommen wurden die Kennzahlen aus den Berichten der Organisation for Economic Cooperation and Development, OECD) der Jahre zwischen 1990 und 2014.
Im Ergebnis zeigte sich, dass sich bezüglich der Anzahl der tödlichen Unfälle ein positiver Trend abzeichnet: Pro Kopf und Kilometer, der zu Fuß oder auf dem Rad zurückgelegt wurde, ereigneten sich von Jahr zu Jahr weniger Unfälle. Am ungünstigsten verlief diese Entwicklung allerdings in den USA. Hier nahm die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang zwar um 35 % ab. In den anderen Ländern reduzierten sich diese Unfälle um bis zu maximal 75 %.
Stellte man einen Vergleich zwischen den Verletzungs- und Unfallzahlen bezüglich aller Altersgruppen auf, so kam man bezüglich der Jahre 2008 und 2009 in den USA auf durchschnittlich 9,7 Unfälle pro 100 Millionen Kilometer, die zu Fuß gegangen wurden. In Deutschland hingegen ereigneten sich entsprechend „nur“ 1,9 Unfälle. Deutschland steht diesbezüglich im internationalen Vergleich folglich recht gut dar.
Dieses positive Bild ist wohl darauf zurückzuführen, dass hierzulande bereits seit mehreren Jahren viel Wert auf eine fußgänger- und fahrradfreundliche Verkehrsführung gelegt wird. So nahmen 30er-Zonen, Fahrradwege, verkehrsberuhigte Straßen und Zebrastreifen zu. Zudem wird immer mehr Augenmerk auf eine umfangreiche Verkehrserziehung mit Fahrradprüfung im Bildungswesen gelegt.
In Deutschland ist das Fahrradfahren sowie der tägliche Gang zu Fuß nach wie vor unbedingt anzuraten, und im internationalen Vergleich sind die Bedingungen dafür durchaus positiv zu bewerten.
Buehler R., Pucher J.
Trends in walking and cycling safety: recent evidence from high-income countries, with a focus on the United States and Germany
Am J Public Health
2/2017; 107: 281-7.